Köln Postkolonial

Die Themen:

Kölner Wirtschaft

Hugo Zöller und der koloniale Afrika-Diskurs in der Kölnischen Zeitung

Britta Wiese

 

„Ist nicht der Weiße nach einem ehernen Gesetz der Natur zum Herrschen geboren?“1.

 „[…] ich will an dieser Stelle noch einmal, […] meiner Überzeugung dahin Ausdruck verleihen, daß der Neger ebenso wenig jemals ein Europäer werden wird wie der Mops ein Pudel.“ 2

 „Meine feste Überzeugung geht dahin, daß der Neger unter halbwegs vernünftiger europäischer Aufsicht besser dran sei als unter eigener Herrschaft.“3

Diese Zitate stammen von Hugo Zöller, dem Auslandskorrespondenten, Reise- und Kriegsberichterstatter der Kölnischen Zeitung, der das Blatt im Laufe seiner mehr als 50jährigen Anstellung (1874-1927) zum wichtigsten prokolonialen Presseorgan machte. Exemplarisch zeigen sie den kolonialpolitischen und -propagandistischen Gehalt der Artikel in der Kölnischen Zeitung zu diesem Thema und zu der Art und Weise, in der AfrikanerInnen dargestellt wurden.


Abb. 1: Kopf der Kölnischen Zeitung

Die Kölnische Zeitung

Die 1802 begründete Kölnische Zeitung entwickelte sich ab 1831 von einer lokalen zu einer der führenden deutschen Zeitungen.4 Ab 1871 übernahm sie die Führung der deutschen Presse und wurde auch „deutsche Times“ genannt.5 Die letzte Ausgabe erschien am 8. April 1945.

Die Inhaber der Kölnischen Zeitung waren die zwei bekannten Kölner Familien Schauberg und DuMont. Sie legten mit der Kölnischen Zeitung den Grundstein für das heute im Neven DuMont Haus in der Amsterdamer Straße beheimatete Traditionsunternehmen M. DuMont Schauberg. Der Kölner Stadt-Anzeiger, der ursprünglich ein lokales Beiblatt war, führt seit 1962 den Namen seines Mutterblattes im Untertitel.6

Wie die meisten nationalen und konservativen Zeitungen war die Kölnische Zeitung pro-kolonial eingestellt.7 Laut Joseph Neven DuMont war sie die erste deutsche Zeitung, die sich beständig mit Außenpolitik befasste8 und „den Erwerb von Kolonien propagandistisch vertreten hatte“9. Die Kölnische Zeitung beanspruchte daher für sich das Recht, in kolonialen Angelegenheiten mitreden zu dürfen. Selbstverständlich traten auch andere Zeitungen für den kolonialen Gedanken ein, doch die Kölnische Zeitung kann als das „führend[e] Blatt der kolonialwirtschaftlich orientierten Publizistik“10 bezeichnet werden. Diese Sonderstellung verdankt sie vor allem ihrem Redakteur Hugo Zöller.


Abb. 2 : Hugo Zöller – der Redakteur als „Eroberer“

Hugo Zöller (1852-1933)

Nur wenige Redaktionen des Kaiserreichs konnten es sich erlauben, einen Korrespondenten in die Kolonien zu entsenden. Vieles, was als kolonialer Journalismus bezeichnet wurde, bestand aus reinen Kopien von Artikeln aus führenden Zeitungen oder wurde aus zweiter Hand, etwa über Reisende, Händler oder Missionare, akquiriert.11 Zunächst erhielten die Leser die überseeischen Neuigkeiten über den deutschen Kolonisierungsprozess hauptsächlich über die englische Presse und ausländische Kabel­verbindungen. Offensichtlich war dies keine befriedigende Situation im Hinblick auf die kolonial­politische Konkurrenzsituation zwischen den europäischen Staaten.12

Für die mittlerweile prokoloniale Redaktion der Kölnischen Zeitung war es ein Glücksfall, mit ihrem Redakteur Hugo Zöller einen begeisterten und engagierten Kolonialfreund zunächst auf kolonialwissenschaftliche Studienreise (1879) und dann zur Berichterstattung und Aneignung von Gebieten an der Seite des Reichskommissars Gustav Nachtigal nach Westafrika (1884/85) entsenden zu können.

Zöller beteiligte sich aktiv an der Etablierung der deutschen Administration in Togoland und Kamerun, darüber hinaus erklärte ihn der Reichskommissar zum Bevollmächtigten für diese Gebiete.13 Über Togoland und Dahomé14 reiste Zöller zum Kamerungebirge, um dort seinen eigenen Eroberungszug zu beginnen, der zum Abschluss von acht „Schutzverträgen“ führte. Am 10. Januar 1885 wurde ein Telegramm von Zöller in der KölnischenZeitung veröffentlicht und daraufhin von Bismarck im Reichstag besprochen.15 „Es brachte der Welt die erste Nachricht von den ersten mit deutschem Kolonialerwerb verknüpft gewesenen Kämpfen.“16 In der Kölnischen Zeitung erschienen in den Jahren 1884/85 zwei bis drei Artikel pro Woche, die Zöller aus Westafrika an die Redaktion sendete.

Aufgrund einer Weisung Nachtigals war Zöller angehalten, seine Berichte zu entschärfen, er sollte seine Eroberungszüge als friedlich darstellen, was sie nach eigener Aussage Zöllers in der Realität ganz und gar nicht waren.17

Im Jahr 1889 reiste Zöller nach Deutsch-Ostafrika, von wo aus er über den „Araber-Aufstand“ berichtete. Während seines Aufenthalts traf auch Hermann von Wissmann dort ein und stattete Zöller mehrere Besuche ab.18 Zur selben Zeit verweilte Carl Peters, dessen Verhältnis zu Wissmann von Zöller als freundschaftlich beschrieben wird, wenige Tage auf Sansibar. Die Drei saßen offenbar häufig gesellig zusammen19, und Zöller reiste einige Zeit mit Wissmann durch die Kolonie. In der Kölnischen Zeitung erschienen 22 Artikel von Zöller aus Ostafrika.

Zöllers Artikel zeigen, dass es für ihn mehr als eine beruflicher Aufgabe war, über die Kolonien zu berichten. In seinen Artikeln positionierte er sich als Vorkämpfer im kolonialen Projekt, als ein Mann der Tat, der sich selbst aufgab, um seinem Vaterland zu einer in der Geschichte einmaligen Position zu verhelfen. Für Zöller war das Vorantreiben der deutschen kolonialen Interessen ein persönliches Anliegen und er hielt es für sein Schicksal, diese mit Nachdruck unterstützen zu können. Seine Beiträge erwecken den Eindruck, als sei ein kolonialbegeisterter junger Redakteur gezielt zu einem Kolonialexperten ausgebildet worden, um schließlich systematisch den kolonialen Gedanken bei den Lesern der Kölnischen Zeitung zu etablieren. Er verfolgte eine zielgerichtete Propaganda, indem er zunächst über bereits von anderen europäischen Mächten kolonisierte überseeische Gebiete berichtete und konkrete Vorschläge für die deutsche Expansion gab. Dabei begründete er intensiv und nachdrücklich ihre Notwendigkeit. Seine Propaganda war sowohl von der Kritik am deutschen Volk und an der Reichsregierung als auch vom deutsch-englischen Interessenkonflikt dominiert, wobei seine Wortwahl häufig an die von Carl Peters erinnert.

Den kolonialbegeisterten Zöller trifft Deutschlands Verlust der Kolonien selbstverständlich hart: „Was die Vorsehung mir gestattete im Dienste des Vaterlandes auf kolonialem Gebiete zu leisten, liegt zu meinem tiefen Schmerz in Trümmern.“20

Zöller war nicht der einzige Redakteur, der sich mit Kolonialpolitik und überseeischen Regionen befasste und in der Kölnischen Zeitung darüber berichtete. Namentlich erwähnt sei an dieser Stelle Prosper Müllendorff. Er bereiste mit Deutsch-Südwestafrika die einzige afrikanische Kolonie, in der Zöller sich nicht aufgehalten hatte. Von dort berichtete er in den Jahren 1903/04 über die deutschen Kolonialerfolge und den Herero-Krieg. Müllendorff begleitete zudem im Jahr 1908 die Reise der Kölner Handelshochschule nach Deutsch-Ostafrika, um über sie in der Kölnischen Zeitung zu berichten.21 Wie auch Zöller war er bei Versammlungen der Deutschen Kolonialgesellschaft, Abteilung Köln, ein beliebter und häufig gehörter Redner. Über die Gründung der Abteilung erschien ein prokolonialer Artikel in der Kölnischen Zeitung22, auf den kontinuierlich Berichte über deren Versammlungen folgten. Auch koloniale Veranstaltungen wurden in der Zeitung angekündigt, und es wurde anschließend über sie berichtet.23 Zudem gab die Kölnische Zeitung wiederholt Sonderdrucke heraus, unter denen sich auch koloniale und afrikabezogene Schriften befanden.24

Der Kolonialjournalismus des Blattes wurde jedoch in weiten Teilen von ihrem Redakteur Hugo Zöller geprägt. Diesen Eindruck bestätigt auch das „Handbuch der Presse“ aus dem Jahr 1902, in dem neben Friedrich Ratzel, der für die Kölnische Zeitung Amerika bereiste, lediglich Hugo Zöller mit seinen verschiedenen Weltreisen Erwähnung findet.25

Zöllers kolonialpolitische und afrikabezogene Artikel und die Wirkung der Presse im Diskurs


Abb. 4: Dankschreiben Bismarcks

Zwar sind alle Vorkommnisse diskursiv verwurzelt, allerdings werden Ereignisse nur dann zu diskursiven Ereignissen, wenn sie in Medien und Politik überrepräsentiert sind und zu solchen gemacht werden. Die Wirkung eines einzelnen Artikels ist meist nur gering. Die beständige Wiederholung eines Inhaltes durch eine Zeitung wirkt jedoch nachhaltig auf den Leser ein, und es bildet sich vermeintliches Wissen über Menschen, Dinge oder Vorkommnisse.26 Dies gilt gleichermaßen im Bezug auf die von Zöller konstruierten Afrikabilder wie für seine koloniale Propaganda. Journalisten bauen bei besagter Reproduktion auf den Wiedererkennungseffekt.27 Sie begründen neue Inhalte auf der Grundlage des bereits vorhandenen Wissens einer Leserschaft, die dies gerne annimmt. Das Wissen verlässt bald darauf den Leserkreis der Zeitung, indem der Leser sich mit Lesern anderer Zeitungen austauscht. Der Wirkungsbereich einer Zeitung endet demnach nicht beim einzelnen Leser, sondern auf der Makroebene im Einwirken auf die Gesellschaft und somit auf den Diskurs.28 Für die Kölnische Zeitung galt dies im Besonderen, da der Leserkreis Zöllers aufgrund der Veröffentlichung vieler seiner Artikel in der deutschen und teilweise auch ausländischen Presse über den an sich schon großen Leserkreis der Kölnischen Zeitung hinaus ging. Die Kombination von Egozentrik und Rassismus bei Zöller verstärkten noch den Umstand, dass er als vermeintlicher „Herrenmensch“ die afrikanischen Verhältnisse, wie im kolonialen Diskurs üblich, aus einer eurozentrischen Position bewertete. Dies beeinflusste, was er sah und wie er es verstand. Zöller scheint dennoch erfolgreich eine Illusion von Objektivität und Autorität konstruiert zu haben, durch die seine Artikel auch in der außereuropäischen Presse Anerkennung fanden. Er nutzte seine Artikel in der Kölnischen Zeitung wiederholt, um Objektivität, Wahrheitstreue, kritische Beschreibungen und Wissenschaftlichkeit als Eigenschaften seines Kolonialjournalismus zu betonen, wodurch er sie von der kolonialen Fantasieliteratur seiner Zeit abzugrenzen suchte. Für seine Anhänger war Zöller daher „durch seine Erfahrung und Kenntnis, die ihn der Gefahr der Kolonialphantasterei enthoben, eine einmalige Erscheinung in der deutschen Journalistik“29. Eine Position, die erahnen lässt, welchen Einfluss seine Artikel und die darin konstruierten Bilder von AfrikanerInnen auf den Diskurs hatten. Zudem beeinflussten sie auch die Politik: Manche seiner Telegramme waren Gegenstand von Reichstagsdebatten, und Bismarck empfing Zöller einige Male.

Die Kolonialpropaganda Zöllers in der Kölnischen Zeitung

Das deutsche koloniale Projekt zieht sich wie ein roter Faden durch Zöllers Artikel in der Kölnischen Zeitung. Zöller sorgte für die Etablierung des kolonialen Gedankens bei den Lesern. Er schaffte Wissen, auf das er zurückgreifen konnte und durch dessen Wiederholung die Inhalte nachhaltig auf die Leser einwirken konnten.

Zöller selbst beschrieb seinen Stil offen als „colonialpolitische Agitation“ 30, die man als intensive Form politischer Propaganda verstehen kann. Die Art der Zöller‘schen Propaganda unterschied sich dabei je nach politischer Situation. Naturgemäß musste er sich vor der aktiven Expansion des Deutschen Kaiserreichs anderer propagandistischer Mittel bedienen als während der deutschen Kolonialzeit, während des Ersten Weltkriegs und der darauf folgenden Zeit des kolonialen Revisionismus.

Es lassen sich fünf dominante Themen identifizieren, die Zöller zur Propagierung seiner Ziele nutzte:

  1. Die verschiedenen Kolonialsysteme und Zustände in bereits von europäischen Staaten kolonisierten überseeischen Gebieten
    Zöller bereitete zunächst sich selber durch seine Reisen und mit dem so erworbenen Wissen dann seine Leserschaft auf die deutsche Kolonialexpansion vor.

  2. Konkrete Vorschläge für eine baldige deutsche Expansion und Kolonialpolitik mit Hinweisen auf die am besten geeigneten Kolonialsysteme und Regionen
    Aus den Erfahrungen seiner Reisen zog Zöller Schlussfolgerungen für einen erfolgreichen Eintritt Deutschlands in die aktive Kolonialpolitik. Seine Artikel zeichnen sich durch detaillierte Pläne und konkrete Angaben zu geeigneten Gebieten aus.

  3. Der Hinweis auf die Notwendigkeit der Kolonien für die politische Stellung, für die wirtschaftliche Entwicklung und als Siedlungsgebiet für die wachsende Bevölkerung Deutschlands
    Alle drei Gründe führte Zöller wiederholt in seinen Artikeln an: er glaubte an die unbedingte Notwendigkeit von Überseekolonien zum Erhalt Deutschlands und befasste sich eingehend mit dessen Handel und politischer Positionierung. In diesem Zusammenhang übte er wiederholt Kritik an Auswanderern, die nach Nordamerika und Australien gingen, dort seiner Meinung nach ihre Kräfte vergeudeten, das Deutschtum ablegten und die neue Kultur annahmen. Daher forderte er staatlichen Schutz durch die Etablierung von Kolonien, um den Auswandererstrom dorthin umzuleiten. Einher mit der Propagierung der Notwendigkeit von Kolonien ging die Prophezeiung einer düsteren Zukunft, falls Deutschland nicht zur Kolonialmacht aufsteigen sollte. Die zöllersche Argumentation erinnert auch hier wiederholt an Äußerungen von Peters.

  4. Die Beanstandung des Verhaltens der Bevölkerung und der Reichsregierung in der Kolonialfrage
    In Zöllers Artikeln dominiert die Kritik an seinen Landsleuten und den Regierenden, denen er eine passive Haltung und pessimistische Einstellung gegenüber deutschem Kolonialerwerb vorwarf. In diesem Zusammenhang richtete sich seine Kritik zudem gegen das aus seiner Sicht unterwürfige und durch mangelnden Stolz gekennzeichnete Verhalten der Deutschen im Vergleich mit anderen Nationen, besonders im Vergleich mit den Briten.

  5. Der deutsch-englische Interessenkonflikt
    Der durch die koloniale Konkurrenzsituation auch in den Kolonien auf dem Rücken der Einheimischen ausgetragene deutsch-englische Konflikt offenbart sich in vielen von Zöller beschriebenen Situationen. Er war der Auffassung, dass die Briten, die sich in Afrika aufhielten, die lokale Bevölkerung zum Widerstand gegen die deutsche Administration anstifteten.31 Während er auf der einen Seite vom Auftreten der Briten empört war, so hatte er sich ein solches Verhalten doch auch für die eigene Nation gewünscht. Zöller war nicht nur beeindruckt vom Selbstbewusstsein der Engländer, sondern auch von deren Erwartung, dass der Rest der Welt ihr „Englischtum“ anzunehmen habe32 – eine Haltung, die ihn bei den Engländern störte, die er bei den eigenen Landsleuten aber gerne gesehen hätte. Insofern ärgerte es ihn zusätzlich, dass Deutsche, die in den englischen Kolonien lebten, zu deren Entwicklung beitrugen und noch dazu ihr „Deutschtum“ aufgaben. Zöller ließ Erfolge Englands, durch die die Nation „zahlreiche Pfähle in das deutsche Fleisch eingetrieben“33 hatte, als unrechtmäßig erscheinen. Darüber hinaus konstruierte er Deutschland als die humanere Administration gegenüber der grausamen englischen.

Exkurs: Koloniale Benennungen

Nachdem Zöller weite Teile des Kamerungebirges unter deutschen „Schutz“ gestellt hatte und ihm der Ruhm der Besteigung seines höchsten Gipfels zuteil wurde, setzte er seine Reise, auf der er vom erkrankten Nachtigal Abschied nehmen musste, fort. Im südlichen Kamerungebiet „entdeckte“ er Wasserfälle am Batanga-Fluss, die er zur Würdigung des Verlegers der Kölnischen Zeitung „Neven DuMont-Fälle“ nannte.

Im Jahr 1888 brach Zöller zu einer Expedition nach Deutsch-Neuguinea auf, wo er im Finisterre-Gebirge den Neven DuMont-Berg und im Kraetkegebirge den Zöllerberg „entdeckte“. Aufgrund der Bewunderung des Südseeforschers Freiherr von Schleinitz wurde Zöller außerdem die Ehre der Benennung der Zöller-Inseln in Neupommern zuteil.34

Das von Zöller konstruierte Bild von AfrikanerInnen in der Kölnischen Zeitung

Das Jahr 1884 markiert den deutschen Eintritt in die aktive Kolonialpolitik. Für Zöller bedeutete dies, dass er sich neben seiner publizistischen Propaganda auch real am kolonialen Projekt beteiligen und über seine eigenen Tätigkeiten berichten konnte. Von nun an erfahren die Leser der Kölnischen Zeitung auch etwas über die Erfahrungen Zöllers mit der kolonialisierten afrikanischen Bevölkerung.

Die Positionierung als „Herrenmenschen“ wirkte sich auf sämtliche Interaktionen zwischen EuropäerInnen und AfrikanernInnen aus, so auch auf die Darstellungen Zöllers: Er beschrieb die Menschen in Afrika in seinen Artikeln stets als passive Objekte, berichtete über den „Segen der deutschen Kolonisation“ und rechtfertigte ihre Gewalt, insbesondere in Abgrenzung zu den anderen Kolonialmächten; dabei konstruiert und reproduziert er den vermeintlich „afrikanischen Charakter“.

Zentrale Aspekte für die Analyse der Afrikabilder in der Kölnischen Zeitung waren daher die Konstruktion und Repräsentation der kolonisierten „Anderen“ auf Grundlage asymmetrischer Machtverhältnisse sowie die Legitimierung derselben durch die Instrumentalisierung des kolonialen Diskurses. Im Folgenden soll anhand von zwei Beispielen das von Zöller konstruierte Bild von AfrikanerInnen nachvollzogen werden, wobei die Darlegung bei weitem nicht erschöpfend ist.

 

Literatur

Artikel aus der Kölnischen Zeitung

Quellenangaben der Abbildungen

1 Zöller 1880a
2 Zöller 1885l
3 Zöller 1884b
4 Vgl. Dovifatz 1925: 55, Schmitz 1989: 57
5 Vgl. Lehmann 1936:17
6 Vgl. Schmitz 1989: 56, Fischer 1972: 158
7 Vgl. Bückendorf 1995: 176
8 Vgl. Lehmann 1936: 17
9 Lehmann 1936: 148
10 Gründer 1985: 41
11 Vgl. Naranch 2007b: 1f
12 Vgl. ebd: 3
13 Vgl. Schnee 1920: 763
14 Dahomé war ein Königreich, das sich auf das Staatsgebiet des heutigen Benins, Teile von Nigeria und Ghanaerstreckte.
15 Vgl. Zöller 1930: 176
16 Ebd.
17 Vgl. Zöller 1930: 177
18 Vgl. ebd.: 310f
19 Vgl. ebd.: 311
20 Ebd.: 7
21 Siehe Horstmann, Anne-Kathrin ‚Wissenschaftlicher Kolonialismus zwischen Theorie und Praxis: Die Ostafrika-Expedition der Kölner Handelshochschule 1908‘. Ms.
22 Vgl. Kölnische Zeitung, 21.10.1888, Nr. 293, 1.Blatt, Sonntags-Ausgabe, S.2.
23 Schnell, Tobias ‚„Gegen den afrikanischen Sklavenhandel!“ – Zur Konstruktion kolonialer Wirklichkeit in Köln‘. Ms.
24 Vgl. bspw.: Jühlke, Karl. 1886: Die Erwerbung des Kilima-Ndscharo-Gebietes. (Sonderdruck aus der Kölnischen Zeitung). Köln: M. DuMont-Schauberg; Fabri, Friedrich. 1886: Deutsch-Ostafrica. Eine colonialpolitische Skizze. (Sonderdruck aus der Kölnischen Zeitung). Köln: M. DuMont-Schauberg.
25 Vgl. Kürschner 1902: 606
26 Vgl. Jäger 2004: 170
27 Vgl. Köpp 2005: 31
28 Vgl. Jäger 2004: 194
29 Krieger 1940: 68
30 Zöller 1887
31 Vgl. Naranch 2007b: 4
32 Vgl. Naranch 2007a: 5
33 Zöller 1890
34 Vgl. Zöller 1930: 259f
35 Zöller 1884b
36 Ebd.
37 Ebd.
38 Ebd.
39 Ebd.
40 Zöller 1926
41 „Askari“ bedeutet auf Arabisch und Swahili „Soldat“. Während der Kolonialzeit wurden mit dem Begriff die afrikanischen Soldaten bezeichnet, die in den Truppen der Kolonialmächte kämpften.
42 Zöller 1918b
43 Ebd.
44 Zöller 1918a
45 Zöller 1891b
46 Vgl. bspw. Zöller 1884b
47 Vgl. Zöller 1891b
48 Zöller 1885b
49 Zöller 1885d
50 Zöller 1885i
51 Zöller 1885r
52 Zöller 1885j
53 Ebd.
54 Zöller 1885n
55 Zöller 1885l
56 Zöller 1885r
57 Zöller 1884b
58 Vgl. bspw. Zöller 1880g, Zöller 1880d
59 Zöller 1885b
60 Zöller 1885l
61 Zöller 1885q

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Letzte Aktualisierung am: 03.12.2009